Dezentrale Datentechnik – Liegt die Zukunft des Mobilfunknetzes über der Straße?

Mobilfunkmasten_auf_Wohnhaus_Gotzingerplatz_MuenchenDer Bedarf an Mobilfunkkapazitäten wird in den nächsten Jahren um ein Vielfaches steigen. Herkömmliche Funkmasten alleine werden diesen Zuwachs kaum bedienen können. Wie also könnte die Zukunft der Mobilfunkdatenübertragung aussehen? Die Universität Bremen startet gemeinsam mit der Europäischen Union ein Projekt, das perspektivisch realistisch sein könnte.

Das Business, Strategie und Technologie-Portal automotiveIT, berichtet in einem aktuellen Artikel über ein gemeinsames Projekt der EU und dem Bereich Technologie-Informatik , der Universität Bremen. Auf internationaler Ebene wird “Projekt iJOIN“ von weiteren Partnern unterstützt. In dem Vorhaben wird die Zukunft der Mobilfunk Verfügbarkeit erforscht, denn die Kapazitäten werden in den nächsten Jahren und Jahrzehnten um ein Vielfaches steigen, die Nutzer erwarten dank fortschrittlicher Technik immer komplexer werdende Applikationen und Funktionen ihrer Mobilfunkgeräte. Diesen Bedarf werden die herkömmlichen Funkmasten die flächendeckend verteilt stehen, alleine nicht mehr zur Verfügung stellen können. Geht es nach dem Zielvorhaben des Projektes iJOIN, könnten Straßenlaternen zu kleinen und dezentralen Hotspots werden, beziehungsweise Funkzellen zur Datenübertragung bereithalten.

Der leitende Professor für Nachrichtentechnik der TZI Bremen Armin Dekorsey geht auf die steigende Entwicklung und vor allem den Bedarf für Datenübertragungstechnik ein. Er erläutert dabei anschaulich, dass die großen Funkmasten in Zukunft alleine nicht mehr genügen, um datenintensive Inhalte wie Videos und Liveevents in Echtzeit übertragen zu können. Hier würden kleinere und vor allem dezentrale Übertragungsstellen wie zum Beispiel Straßenlaternen eine wirksame Entlastung oder Verstärkung des Netzes bedeuten. Diese Funkzellen könnten von Nutzern über einen nur geringen Umkreis angewählt werden, so verbleibe die Auslastung im vorhandenen Laternennetz auch gleichmäßig. Die Laternen selbst könnten mit eigenen Antennen versehen werden, welche die zum Abruf angeforderten oder gesendeten Daten in Cloudspeichern lagern oder abrufen.

Das Projekt läuft über einen Zeitraum von 30 Monaten, das TZI Bremen übernimmt dabei eine zentrale Rolle und soll das Zusammenspiel der Technik und der Funkzellen erforschen.

Bildquelle: By Usien, via Wikimedia Commons

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