Das Fairphone: Die ersten 25.000 Geräte sind verkauft.

9800393576_eea81eed9c_oEin Start-up sorgt seit einiger Zeit mit einer ganz besonderen Idee für Aufsehen. Unter dem Titel Fairphone, soll ein Handy vor allem für ein ethisches und umweltgerechtes Umdenken sorgen. Was als interessantes Projekt begonnen hat, steht nun vor der Realisierung. Die ersten Kunden erhalten in Kürze die erste Charge des frisch produzierten Fairphones.

Hochglanzoptik, modernste Technik und Tragödien – Mensch und Natur hinter dem Hightech Boom

Smartphones sehen schick aus sind praktisch und für alle möglichen Aufgaben einsetzbar. Eine Tatsache ist dabei weniger schön. Mit jedem Gerät wird die Umwelt belastet und das liegt nicht nur an der eventuellen Strahlenbelastung. Bei der Fertigung der Technik werden Ressourcen eingesetzt, deren Abbau oder Gewinnung teilweise als sehr kritisch betrachtet werden muss. Das gilt auch für die Bedingungen unter denen viele Menschen arbeiten müssen. Als prominentes Beispiel muss der Technik Zulieferer Foxconn genannt werden, der für viele bekannte Smartphone Hersteller fertigt. Der Konzern des Gründers Terry Gou muss sich sogar für den Suizid einiger Mitarbeiter verantworten. Zu den namenhaften Endabnehmern gehören führende Konzerne wie: Apple, Amazon, Cisco, Dell, HP, Microsoft, Nokia und Samsung. Während die Nutzer ein teures Produkt in den Händen halten, müssen die Arbeiter für Hungerlöhne arbeiten. Immerhin hat sich Apple dafür eingesetzt, dass inzwischen eine Art von Betriebsrat installiert werden konnte. Bei einem Konzern mit über 1,4 Million Angestellten eine Mission mit hohem Anspruch. Trotz der engen Zusammenarbeit mit der Fair Labor Association (FLA), bedeutet diese Maßnahme kein Grund zur Annahme, weitere Kritik wäre unberechtigt.

Picture founder Bas van AbelNiederländische Initiative für nachhaltige Technik

Das Projekt Fairphone setzt gezielt auf die Verantwortung eines Herstellers, darauf welche Materialien verwendet werden und unter welchen Bedingungen produziert wird. Bei dem Preis für das Fairphone von 325 Euro, hat das Unternehmen die Kosten aufgeschlüsselt und transparent nach außen kommuniziert. So wird nicht nur beim Materialeinsatz auf bestimmte Bedingungen geachtet, gleichzeitig fließen Teile des Betrages in Fonds zur Nachhaltigkeit oder für das Aufkommen medizinischer Behandlungen von Arbeitern in den Ländern, wo der Ressourcenabbau stattfindet.

Einen weiteren Anteil des veranschlagten Kaufpreises verschlingen Lizenzen und Labeleinkäufe, Auszeichnungen, die das Fairphone auch als solches etikettiert. Selbstverständlich wird bei der Berechnung auch der Anteil des Recyclings des Ökophones berücksichtigt. Letztendlich erzielt das Unternehmen einen kleinen Gewinn pro verkauftes Gerät. Etwa 5,- Euro soll der Erlös betragen. Beim Start wurde das erste Ziel von 25.000 bestellten Einheiten anvisiert, diese Zielsetzung wurde nun erreicht. Die Investoren, die in Vorkasse getreten sind, erhalten ihr Fairphone bis spätestens Weihnachten.

9800359164_109b046b68_o-1Kein Technikmonster

Das es sich bei dem Gerät nicht um ein Hightech Modell handelt, zeigen die technischen Spezifikationen. Darum geht es bei dem Vorhaben aber auch schließlich nicht in erster Linie. Das Display löst mit 960 x 540 Pixeln auf und das bei einer Diagonale von 4,3 Zoll. Als CPU wird ein Quad-Core-Prozessor eingesetzt, die Rechengeschwindigkeit ist unbekannt. Mit 16 GB internen Speicher und 8-MP-Kamera siedelt sich das Fairphone ungefähr in der Mittelklasse heutiger Modelle an. Der Preis von 325,- Euro ist also durchaus angemessen, wie gesagt, der Gewinn pro Gerät liegt gerade einmal bei 5,- Euro. Das auf Google Android basierende Telefon läuft auf der Version 4.2 Jelly Bean.

Investition für die Zukunft

Interessenten, die sich bislang noch nicht haben überzeugen lassen, erhalten nach dem Absatz der ersten Charge sicher die Möglichkeit sich näher zu informieren um das Unternehmen mit dem Fairphone zu unterstützen. Vielleicht greift diese Initiative noch viel weiter um sich, den Menschen und der Umwelt wird das sicher nicht zum Nachteil sein.

Bildquelle: Fairphone.com Weitere Fairphone Informationen / Bilder unter: http://www.flickr.com/photos/fairphone/with/9800393576/

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