Nun ist es also da, der erste Vertreter eines neuen mobilen Betriebssystems. Das Alcatel One Touch Fire ist das erste Smartphone mit dem Mozilla Firefox OS. In Deutschland wird der Neuankömmling zunächst exklusiv bei der Telekom Tochter congstar angeboten. Anbieter und Preis zeigen, auf welchen Kundenkreis es Firefox abgesehen hat.
Für 89,99 Euro im Einmalpreis oder einer 24-monatigen Ratenzahlung zu 4,00 Euro gibt es das Smartphone zu bestellen. Auf der Website von congstar bietet sich die Auswahl aus den Varianten: orange oder grün, in beiden Fällen zeigt sich die Frontseite in weißer Klavierlack Optik. Ebenfalls in orange gehalten fügt sich bei einem Modell auch die Rückseite in das für Firefoxbrowser typische Farbschema. Als Material wurde Kunststoff eingesetzt, der Akkudeckel sitzt, glaubt man diversen Tests, ordentlich fest, es knarzt nichts. Dennoch darf bei diesem Preis nicht die allerbeste Qualität erwartet werden, dies gilt auch für die restlichen Spezifikationen. Das Alcatel One Touch Fire beabsichtigt es aber auch nicht, sich mit den typischen Highend Vertretern vergleichen zu müssen. Da es sich aber um ein völlig neues Betriebssystem handelt, hätte der ein oder andere vielleicht eher mit einem dicken Ausrufezeichen gerechnet anstatt, das doch recht offensichtliche Understatement, und doch, Firefox beabsichtigt genau diesen Weg und möchte damit in eine Nische der Budgethandy Branche einsteigen. Kleine Brötchen zu backen ist bekanntlich nicht die schlechteste aller Möglichkeiten.
Das Alcatel One Touch Fire bietet zumindest im Ansatz einen doch recht eindrucksvollen Einblick in das alternative Betriebssystem von Firefox, das sich stark auf die online Funktionalität ausrichtet. Hierbei ist auch das Konzept des Browserdienstleisters zu erkennen, außerdem auch die recht schmalbrüstige technische Ausstattung zu begründen. Das OS nutzt vor allem Inhalte die im Webformat HTML5 zur Verfügung stehen, anders als Flash wird hierbei nur ein recht geringer Anspruch hinsichtlich der technischen Ressourcen erfordert. Viele Inhalte werden dabei auch als Web App benutzt, was natürlich eine Internet Verbindung voraussetzt. Dafür bleibt der Speicherplatz, der im Auslieferungszustand zwar kaum vorhanden aber mittels größerer Speicherkarte erweitert werden kann. Gerade der Nutzen der Webinhalte könnte dafür sorgen das Firefox einen neuen und Erfolg versprechenden Weg eingeschlagen hat. Im Bereich der systemeigenen App Shops wie dem App Store oder auf Google Play, scheint die Integrierung eines neuen OS kaum sinnvoll, hierbei einen Erfolg zu erzielen ist nicht wirklich realistisch. Mozillas Steckenpferd ist natürlich das Web und mit Firefox nutzt das Unternehmen eine breite öffentliche Akzeptanz, rund die Hälfte aller Browser Nutzer haben sich schon lange für das offene System entschieden. Mozilla baut also auf das Vertrauen der Menschen und sieht damit zu Recht den Versuch ein neues System in der eng besetzten Mobilfunkbranche zu implementieren.
Technische Spezifikationen
Mit dem niedrigen Preis von einmalig 89,99 Euro wird die Hemmschwelle ein neues Modell zu probieren natürlich reduziert, die Ausstattung des Alcatel One Touch Fire rechtfertigt aber auch nicht wirklich einen höheren Preis. So misst das Display bei 3,5-Zoll-Diagonale gerade einmal 320 x 480 Bildpunkte, der Prozessor taktet bei 1 GHz, der Arbeitsspeicher liegt bei niedrigen 256 MB. Die mitgelieferte SD Speicherkarte verfügt über 2 GB Speicherkapazität, kann aber erweitert werden. Im Mobilfunknetz unterstützt das Modell die gängigen Standards:
- HSDPA/HSUPA,
- GSM, GPS, EDGE, UMTS
- Bluetooth
- WLAN Standards 802.11 b/g/n
Auch die genutzte Kamera kann nicht auf hohem Niveau überzeugen, die 3,2 Megapixel taugen allenfalls für Schnappschüsse bei guten Lichtbedingungen. Ein LED-Blitz fehlt komplett. Dafür bietet das Alcatel trotzdem einige Features wie onboard Navigation Here maps, Videoplayer, UKW Radio und unterstütz auch die gängigen Audioformate.
Mozilla richtet sich mit seinem Premieren Smartphone, dem Alcatel One Touch Fire an Nutzer die sich über das neue OS informieren und es ausprobieren möchten. Aufgrund des niedrigen Preises taugt das Gerät auch als Einsteigermodell, dies zeigt auch der exklusive Vertrieb über den Prepaid Anbieter congstar. Es dürfte spannend werden ob und wie Mozilla das neue System weiter entwickeln wird und ob dann auch der Sprung in ein anderes Gerätesegment gelingen mag.